mimikry

Holzdecks auf einer Wiese, die an zwei Orten im Außenbereich installiert sind, bilden zwei Treffpunkte für die BewohnerInnen des Wohnheims. Dazwischen ruhen zwei Baumstümpfe, so wie man diese in der Natur zum Beispiel bei einem Spaziergang antrifft und als Rastplatz willkommen sind. Sind diese Wurzelstöcke das Relikt jener Bäume, die abgesägt wurden, um aus ihren Brettern die sie umgebenden Holzdecks zu bauen? Lässt man sich auf einem der Baumstümpfe nieder, merkt man jedoch bald, dass dieser nicht aus Holz besteht, sondern aus einem härteren Material: Es ist ein Bronzeguß, patiniert mit RG90 grau, sodaß er täuschend naturgetreu wirkt. Hier wurde ein Fundstück aus unserem Alltag verfremdet, durch ein ungewöhnliches Material einer neuen Bedeutung zugeführt und so ein Spiel mit der Wahrnehmung begonnen, das unsere Sehgewohnheiten in Frage stellt.

Zum Treffen und Grillen gehören neben Sitzgelegenheiten auch Decken zum Wärmen, zum Sitzen oder als Ersatz für ein Tischtuch. In Zusammenarbeit mit den SchülerInnen des Bayernkollegs ist das Design für diese Decken im Fach Kunst gestaltet worden. Es besteht aus gezeichneten Mustern, die aus dem Formenschatz der Natur entnommen werden: Blatt, Blüte, Frucht, Tierschädel, etc.. Die Decken werden in einer Truhe im Wohnheim aufbewahrt und können bei einer Schülervertretung oder beim Hausmeister abgeholt werden.

 

Details

  • Jahr: 2017 (Entwurf) / 2022 (Fertigstellung)
  • Material: 2 Bronzeskulpturen, Picknickdecken
  • Ort: Freiplatz, SchülerInnenwohnheim, Bayernkolleg, Augsburg