Orakel

Orakel

Die Installation besteht aus zahlreichen, unterschiedlich großen Bleiskulpturen, die von verschiedenen Personen produziert wurden: von Familienangehörigen, Freunden, Kollegen, Nachbarn, Mitarbeitern der Archäologischen Staatssammlung und mir selbst. Strahler werfen Schattenrisse der Figuren auf den Boden.

Die Skulpturen wurden nach dem surrealistischen Prinzip des Automatismus als Zufallsprodukte ähnlich hergestellt wie die Figuren, die zu Sylvester als unterhaltsames Gesellschaftsspiel zur Zukunftsdeutung entstehen. Diese stellen Relikte einer „magischen“ Handlung dar, um einen Blick in die eigene Zukunft zu werfen.
Die Arbeit Orakel greift ein Ritual auf, das seit der Antike bis in die Gegenwart praktiziert wird: Das Bleigießen (altertümlich auch Molybdomantie[], vom griech. Μόλυβδος (mólybdos) „Blei“ und μαντεία (manteia) „Wahrsagung“) ist ein Orakel- und Mantik-Brauchtum. Es war schon den alten Römern bekannt, die als erste in größerem Maßstab die Bleiverhüttung betrieben.

Foto: S.Friedrich

Details

  • Jahr: 2012
  • Material: Blei, Anglerseide, Licht, Durchmesser 500 cm, Höhe: ca. 400 cm; Anzahl: 250, Archäologische Staatssammlungen, München